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Treibholzschwemme im Bodensee nach Unwetter

Verantwortlicher Autor: Friedrich S. Lenz Lindau, 28.05.2019, 22:00 Uhr
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Treibholz am bayerischen Bodenseeufer
Treibholz am bayerischen Bodenseeufer  Bild: Lenz

Lindau [ENA] Die Unwetterwarnung im Mai 2019 erfolgte auch für die Bodenseeregion nicht ohne Grund. Denn heftigen Regenfälle sorgten dafür, dass der Bodenseepegel in kurzer Zeit gravierend anstieg. Dazu wurden noch Unmengen von Schwemm-und Treibholz, besonders aus der Bregenzer Ach in den Bodensee transportiert.

Heftiger Starkregen hatte in der Nacht vom 20. auf den 21. Mai 2019 im Westallgäu die Flüsse im östlichen Bodensee randvoll gefüllt und die hatten reichlich Treibholz geladen. Eine große Menge kleiner Stücke, aber auch Äste und große Baumstämme lagen am Mittwochmorgen vor dem Segelhafen in Lindau. Im Hafen von Lindau mussten Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamtes große Mengen Treibholz aus dem Wasser holen, damit die Wasserschutzpolizei den Hafen wieder mit ihren Booten passieren konnte. Sorge bereitete auch ein Holzteppich mit rund 1.000 Kubikmeter Treibholz, der nach Westen in Richtung Wasserburg trieb.

In den Häfen am Bodensee mussten die Zufahrten immer wieder mit Sperrvorrichtungen geschlossen werden, um zu verhindern, dass dort Treibholz hineingeschwemmt wurde. Ein Räumboot hatte so viel Treibgut wie möglich eingesammelt und das Holz wurde an die Mole gebracht, von dort schaffte es ein Bagger an das bayerische Ufer. Das bayerische Ufer zwischen Baden-Württemberg und Österreich erstreckt sich über eine Länge von 18 km und umfasst die Stadt Lindau, sowie die Gemeinden Wasserburg und Nonnenhorn. Nach den Starkniederschlägen im Mai 2019 wurden aus den Tobeln und Bächen große Mengen von Holz (Baumstämme, Äste, Wurzeln) ausgeschwemmt und hauptsächlich über den Alpenrhein in den Bodensee transportiert.

Mit speziellen Baggern auf Pontons wird das Schwemm- und Treibholz aus dem Bodensee geborgen. Weiter verwendet wird das Treibgut als Brennholz, Drechselholz, Wurzelholz etc. Bei einer Katastrophenübung am Bodensee am 24. Mai erschwerten die Treibholzfelder den Ablauf der Übung. Die Alarmierung am Freitagabend bei der Lindauer Hauptwache, der Wache Nord, der Feuerwehr Wasserburg und dem Technischen Hilfswerk (THW) lautete: „Ein havariertes Schiff nahe dem Schachener Rücken hat 1000 Liter Treibstoff verloren.“ Die Sachlage ist schnell klar und das „havarierte Schiff“ muss mit Ölsperren isoliert werden. Nur eine Drohne gibt der Feuerwehr überhaupt eine Chance, das vermeintliche Ölfeld, das sich hinter dem Treibholzfeld befindet, zu sehen.

Was das schnelle Einbringen der Ölsperren von den Spezialanhängern der Feuerwehren jedoch erschwerte, sind die Treibholzteppiche, die sich an weiten Uferstreifen breit gemacht haben. Fotos: © lenz.en-a.ch

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